Die Genossenschaftstour durch Olten war vom Regionalverband Bern-Solothurn von Wohnbaugenossenschaften Schweiz ursprünglich auch als Programmpunkt des Jubiläums «100 Jahre für faires Wohnen» gedacht. Trotz Corona konnte diese Genossenschaftstour am 25. August 2020 noch stattfinden.

Der Kursleiter Franz Horváth schrieb im Rückblick: Die Siedlungen und Häuser der Oltner Wohnbaugenossenschaften liegen weit verstreut, mit einem ersten Schwerpunkt östlich der Aare in den Quartieren, die nach dem Eisenbahnbau und der Industrialisierung entstanden sind, und einem zweiten im Kleinholz. Eine weitere Besonderheit Oltens bilden die Eigenheimsiedlungen für Eisenbahnerfamilien, die ursprünglich von Genossenschaften errichtet, aber an die Bewohner verkauft wurden.

Die meisten Genossenschaften in Olten haben in der letzten Zeit keine Neubauten mehr realisiert, aber den Bestand gepflegt und aufgewertet. Zum Teil warten die Genossenschaften mit Projektierungen zu, weil es bei der Orts- und Zonenplanung wenig vorwärts geht. Der Rundgang durch die Oltner Genossenschaftslandschaft, an dem sich auch viele Mitglieder des Vereins Lebendige Oltner Nachbarschaft (LeONa) beteiligt haben, zeigte drei Dinge auf. Erstens wären die Oltner Genossenschaften teilweise bereit, wieder zu investieren. Strategische Überlegungen und Machbarkeitsstudien stehen an. Zweitens gibt es auch in Olten den Wunsch nach innovativen Wohnprojekten, gerade weil die kommerziellen Investoren zum Teil am Markt vorbei gebaut haben. Es könnte eine Chance der alten Genossenschaften sein, zu solchen Projekten als Paten beizutragen. Drittens ist die Politik gefordert, damit alte Baurechte der gemeinnützigen Bauträger verlängert werden können und die Genossenschaften Planungssicherheit erhalten.
Diese Genossenschaftstour machte die Vielfalt, die Herausforderungen und Chancen, und die Zukunftsperspektiven der Oltner Wohnbaugenossenschaften sicht- und erlebbar.

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