Attraktiv und bezahlbar in der Stadt leben!

Wir streben eine Neue Nachbarschaft in Form einer Genossenschaft in Olten an.
Wir sind Pionierende, weil wir den Mut haben, verschiedene bewährte, aber auch ganz neue Ideen in einem solchen Projekt umzusetzen, als eine Ergänzung zum bisherigen Wohnraum in Olten. Wir wollen eine wegweisendes Projekt im kleinstädtischen Kontext sein und zum lebendigen Stadtbild von Olten beitragen. Die Neue Nachbarschaft soll die Ideen aufnehmen, wie sie in mehreren Projekten in der Schweiz umgesetzt wurden und mehrheitlich als Erfolg gewertet werden:

  • ein Mix von Wohnungstypen, der eine Vielzahl von verschiedenen Lebensformen zulässt
  • eine Organisation, welche im richtigen Mass ein Gemeinschaftsgefühl vermittelt und persönliches Engagement zulässt
  • eine herausragende Gestaltung, die auch mit knappen Flächen eine hohe Qualität schafft und zu Begegnungen führt
  • die Anlage soll auf die vorhandene Umgebung reagieren, diese einbeziehen und bereichern
  • der Ansatz „teilen statt besitzen“ soll begünstigt werden (inkl. Raumnutzungen wie Mehrzweckräume, Ateliers oder Gästezimmer) und zu sinnvoll dimensionierten Einheiten führen

Diese Ansätze, gepaart mit einer ökologischen Bauweise (ob Neubau oder Umnutzung) und einem zentrumsnahen Standort können zu einem hochwertigen, ökologisch vertretbaren und bezahlbaren Projekt führen.

Rückzug und Gemeinschaft

Die Neue Nachbarschaft soll intern ein gewisses Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln, gleichzeitig für die unmittelbare Umgebung einen Mehrwert darstellen. Eine gezielte Gestaltung soll den Erdgeschossbereich und den Aussenraum klar gliedern, sprich: durchlässig und begehbar machen, aber auch klar trennen. Mit einer Hausallmend (z.B. im Erdgeschoss oder Innenhof) und auf einer oder mehreren Dachterrassen sollen Begegnungen sowohl mit dem Quartier, aber auch gezielt nur unter der Nachbarschaft selbst ermöglicht und begünstigt werden. Gut gestaltete Erschliessungs- und Eingangsbereiche sollen im richtigen Mass zu Kommunikation führen, andererseits sollen die privaten Aussenräume (Terrassen, Loggien) in genügendem Mass Intimität und Rückzug ermöglichen. Für das friedliche Zusammenleben sollen Konfliktlösungsmodelle erarbeitet werden.

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Gemeinsame Nutzungen

Es soll Räume geben, die nach dem Grundsatz «teilen statt besitzen» gemeinschaftliche Nutzung ermöglichen und jederzeit für alle gleichzeitig zugänglich sind (z.B. Werkstätte, spezielle Räume für Sport, Bibliothek), andere sollen je nach Bedürfnis mittels eines Buchungssystems gemietet werden können (z.B.  Gästezimmer). Für diese Nutzung sollen spezielle Betriebsmodelle erarbeitet werden.
Teile der Hausallmend sollen als nutzungsneutrale Zonen vorgesehen werden und Platz für neue Ideen (und evtl. entsprechenden späteren Ausbau) bieten. Beispiele sind eine Grossküche, Innenspielplatz, Sporträume, Sauna, Partykeller, Gewerberäume, Café, Laden, usw.
Dachterrassen oder Innenhöfe sollen genutzt werden und eine gewisse Selbstversorgung erlauben (Gemüse, Aquaponics, Hühner usw.). Daneben sollen gut gestaltete und ideal platzierte Zonen Grillstellen oder Spielplätze ermöglichen. Die baulich idealen Gegebenheiten sollen die Generationen zusammenführen und Betreuungsmodelle bis hin zu Mittagstischen und anderen Einrichtungen begünstigen. Wir sind offen für die Zusammenarbeit mit anderen Genossenschaften, kulturellen Institutionen, der öffentlichen Hand und weiteren Akteuren.

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Angestrebte Grösse

Die Neue Nachbarschaft soll Platz für ungefähr 100 Personen haben (z.B 15 Familien à 4 Personen, 10 einzelne Personen, 10 Paare und zwei 5er WGs). Die Auswahl der Mietenden führt zu einer sozialen Durchmischung. Wir wollen Platz für Familien, einzelne Personen, Paare, Mehrgenerationenwohnen, verschiedene soziale Schichten, Alleinerziehende, Geflüchtete, Minderheiten usw. anbieten. Die soziale Durchmischung soll zu einer Inklusion führen. Die Wohnungen werden bewusst unterschiedlich gross, gemischt und vielseitig gestaltet. Die Mietkosten werden auf Basis der Kostenmiete berechnet.

Leitung / Finanzierung

Die neue Nachbarschaft trägt die Form einer Genossenschaft. Die Bewohnenden tragen mit Geld, eigener Arbeit und Ideen zur Entwicklung der Nachbarschaft bei. Regelmässige Anlässe können entwickelt und etabliert werden. Es ist eine Struktur/Leitung notwendig in Form eines Vorstands sowie Versammlungen. Zusätzliche Verantwortungsbereiche wie Zusammenleben/Regeln  über Finanzen/Vermietung bis hin zu einer Baukommission werden personell ideal besetzt.

Dieses Visionspapier wurde durch Anja Schaffner, Jens Hinkelmann, Matthias Tschopp, Michael Bertschmann, Raphael Schär, Simon Nussbaumer und Siv Lehmann auf Basis des Workshops vom 25. April 2017 erarbeitet.

Das Visionspapier wurde am 20. September durch die Gründungsversammlung des Vereins “Lebendige Oltner Nachbarschaft (Leona)” verabschiedet.